Der vergangene Sonntag lief – was die erzielten Mannschaftspunkte angeht – aus Porzer Sicht perfekt: Drei Mannschaften hatten ein Spiel und alle drei konnten jeweils gewinnen. Sozusagen den Anfang machte dabei die erste Mannschaft, deren Sieg zur allgemeinen Überraschung jedoch der umkäpfteste des Spieltags wurde.
Die zweite Runde der 2. Bundesliga West war wegen der damals zeitgleich stattfindenden Weltmeisterschaften im Schnell- und Blitz-Schach auf den 26.04.2015 verlegt worden. Somit war die am Sonntag ausgetragene dritte Runde für unsere erste Mannschaft erst das zweite Spiel der Saison. Durch die Absage von gleich drei Stammspielern ging unser Team doch recht geschwächt in das Spiel gegen die erste Mannschaft der SG Bochum 31. Zum Glück traten aber auch die Bochumer nicht in Bestbesetzung an, so dass wir insgesamt doch noch als Favorit in diese Begegnung gingen.
Nach der ersten Zeitkontrolle aber ein ungewohntes Bild für unser Top-Team: Beim Spielstand von 3:3 musste ein Porzer einen Minus-Bauern (allerdings bei verschiedenfarbigen Läufern) ‚verwalten‘ und der andere Porzer versuchte sich an einem Endspiel „guter Springer gegen schlechter Läufer“. Ein Sieg schien also in weiter Ferne. Doch die Partie mit dem Minusbauern erwies sich sich als nicht gewinnbar für den Bochumer und der „gute Springer“ machte seinem Namen immer mehr Ehre. Dadurch wurde es am Ende doch noch ein knapper 4,5:3,5-Erfolg, der die Chancen auf den Meistertitel weiterhin am Leben erhält.
Ganz andere Voraussetzungen als bei der ersten Mannschaft gab es hingegen am vergangenen Sonntag bei der dritten Mannschaft. Gerade einmal fünf ‚eigene‘ Spieler sagten zu, so dass man gleich drei Ersatzspieler benötigte. Da die zur gleichen Zeit spielende vierte Mannschaft glücklicherweise zehn Zusagen hatte, bediente man sich dort doppelt. Und am letzten Brett erhielt einer unserer zahlreichen guten Jugendspieler aus der Bezirksliga eine Bewährungs-Chance.
So reiste unsere dritte Mannschaft in dieser dritten Runde der SVM-Oberliga als leichter Außenseiter zu den Ford Schachfreunden Köln. Doch während des Kampfverlaufs wurde immer deutlicher, dass man bei der Auswahl der drei Ersatzspieler ein glückliches Händchen gehabt hatte. Genau wie die fünf Stammspieler geriet niemand ernsthaft in Verlustgefahr. Im Gegenteil mündeten an mehreren Brettern aussichtsreiche Stellungen schlussendlich ’nur‘ in Remisen. Da aber immerhin drei unserer Spieler voll punkten konnten, gab es einen letztlich ungefährdeten 5,5:2,5-Sieg ohne einzige Brett-Niederlage.
Mit diesem Sieg hat unser Team wohl einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Da es in der Oberliga aber auf jeden Fall zwei Absteiger geben wird, muss man sicherlich noch den einen oder anderen Mannschaftspunkt nachlegen.
Im Gegensatz zur dritten Mannschaft hatte der Mannschaftsführer der vierten gleich zehn Zusagen erhalten. Es ging also im Vorfeld des Spieltages eigentlich nur darum zu entscheiden, welche beiden Spieler man nach oben abgeben sollte. Man entschied sich für eine relativ risikoreiche Variante, denn die dritte Mannschaft erhielt zwei der besten Spieler des Kaders. Dieser Mut zum Risiko wurde aber letztlich belohnt.
In der vierten Runde der Verbandsliga Ost empfing unsere vierte Mannschaft den Tabellenführer, nämlich die Zweitvertretung aus Niederkassel. Daher war es umso erstaunlicher, dass man nach einem lange Zeit ausgeglichenen Kampf trotz des oben erwähnten Aderlasses in Richtung dritte Mannschaft am Ende einen 5:3-Sieg feiern konnte. Verantwortlich dafür war natürlich vor allem eine makellose Bilanz von 4:0 Punkten an den hinteren Brettern, obwohl man dort von den DWZ her keineswegs klarer Favorit war.
Damit befindet sich unser Team aktuell im oberen Mittelfeld der Tabelle mit einem beruhigenden Polster auf die drei Abstiegsränge. Aber die Saison ist ja noch lang …